Nicht-Zwei ist Frieden

Wie alle Menschen gemeinsam eine neue globale Ordnung auf kooperativer Grundlage schaffen können

Die immer-schon-bestehende Einheit muss sich in institutioneller Form manifestieren

  1. Jedes menschliche Kollektiv – sei es ein Haushalt, eine Familie, ein Dorf, ein Landkreis oder ein Staat – organisiert sich mithilfe von Vereinbarungen, Grenzen, Gesetzen, Regeln oder praktischen Maßnahmen, die gewährleisten sollen, dass es gut funktioniert.
  2. Die Menschheit als ein Ganzes bildet in dieser Hinsicht eine Ausnahme. Sie organisiert nicht sich selbst, sondern ihre ge­trenn­ten Teile, ihre »Stämme«. Sie besitzt kein Instrument, mit dem sie Ordnung in die Ganzheit bringen kann.
  3. Der Grund dafür ist, dass bislang angenommen wird, die Menschheit als ein Ganzes unterliege einem anderen Prinzip – dem Prinzip der Konkurrenz, das Krieg, Auseinandersetzungen und Herrschaft des einen über den anderen hervorbringt.
  4. Dahinter verbirgt sich die althergebrachte Vorstellung, dass alles, was außerhalb des eigenen Territoriums liegt, eine Art Wildnis sei.
  5. Diese Vorstellung, »da draußen« sei nur Wildnis, ein Ort, den man nicht aufsuchen könne und solle, ist die Mythologie, mit der die Menschen jetzt die ganze Erdwelt betrachten.
  6. Und da die Menschen die Erdwelt (als ein Ganzes) für eine Wildnis halten, nehmen sie auch an, sie wären nicht verpflichtet, die Verantwortung für die Erdwelt zu übernehmen, sondern sollten diese Wildnis einfach meiden.
  7. Aber es ist nicht mehr angebracht, die Erdwelt für eine Wildnis zu halten, denn sie ist zum eigenen Dorf, zur eigenen Stadt, zum eigenen Landkreis oder Staat geworden, zu einem Ort, für den die Menschen unweigerlich Verantwortung tragen.
  8. Die Menschheit als ein Ganzes ist von-Natur-aus eine Einheit. Diese immer-schon-bestehen­de Einheit muss wie jeder andere Be­reich des menschlichen Lebens eine institutionelle Form erhal­ten, die die Menschheit befähigt, selbst kooperativ und verantwor­tungs­voll ihre Aufgaben zu erledigen.
  9. Der Ruf nach Veränderung in der Welt ist vielstimmig. Er kommt von vielen einzelnen Personen und zivilgesellschaftlichen Organisationen, die alle von einem notwendigen zukünftigen Wandel sprechen.
  10. Es ist im Interesse derer, die an den Schalthebeln der Macht sind, dass die Stimmen, die nach einer geeinten friedlichen Welt rufen, getrennt und schwach und angreifbar bleiben.
  11. Nichtstaatliche Organisationen arbeiten gewöhnlich innerhalb der Machtsphären des globalen »Tribalismus«. Sie müssen stattdessen Teil der globalen Kraft von allen-auf-einmal werden.
  12. Das Globale Kooperative Forum würde den institutionellen Rahmen für eine nicht-»tribalistische« Welt bilden, die auf der immer-schon-beste­henden Einheit beruht und im Interesse aller-auf-einmal agiert.
  13. Das Globale Kooperative Forum muss eine umfassend handlungsfähige Institution sein. Es darf nicht auf eine bloße Idee reduziert werden, mit der alle möglichen getrennten Parteien sich angeblich identifizieren.
  14. Bloße Ideen führen nicht zu einer Institution, die auf der immer-schon-bestehenden Einheit beruht. Das Globale Kooperative Forum muss von allen geschaffen werden – und zwar von allen-auf-einmal.
  15. Der Widerstand gegen die Vorstellung einer echten globalen Kooperative ist gewaltig. Es sollte jedoch klar sein, dass eine echte globale kooperative Ordnung nicht ein globaler Superstaat sein kann (der zwangsläufig totalitäre Züge hätte), sondern eine Ordnung, an der alle Menschen sich frei und ungehindert beteiligen.
  16. Ein die ganze Welt umspannender Superstaat ist jedoch genau das, worauf die großen kriegerischen Staaten sich zubewegen. Jeder von ihnen will der Sieger sein und totalitäre Kontrolle über die ganze Welt ausüben.
  17. Dies darf in keinem Fall zugelassen werden.
  18. Das Globale Kooperative Forum lässt sich nicht von einem Gremium hochrangiger moralisch integrer Personen schaffen, die einfach nur öffentlich erklären, dass dies notwendig ist.
  19. Die Aufgabe des Anfangsgremiums besteht darin, eine Verbindung mit der ganzen Menschheit herzustellen.
  20. Ohne die Teilnahme der ganzen Bevölkerung der Erde wäre das Globale Kooperative Forum nur eine weitere Gruppe hochrangiger Personen, die hehre Ideen verbreiten und sich abmühen, sie umzusetzen. Es wäre dieselbe alte Geschichte.
  21. Die anfängliche Gruppe, die das Globale Kooperative Forum initiieren und leiten würde, bestände aus Personen, die alle Illusionen über die Macht verloren haben und sich darüber im Klaren sind, dass die gegenwärtigen Anstrengungen nicht ausreichen, um die Lage der Menschheit entscheidend zu ändern.
  22. Wenn das Anfangsgremium weiß, wie es die Verbindung zur Menschheit herstellen kann, und dies dann auch tut und sich als die richtige Vertretung der globalen Bevölkerung etabliert, wird das Globale Kooperative Forum spontan entstehen.
  23. Es ist unabdingbar, dass die nahezu sieben Milliarden Menschen an dem Prozess beteiligt werden. Das bedeutet, dass die Menschen sich alle-auf-einmal als eine Ganzheit bewusst werden müssen.
  24. Das Anfangsgremium muss sich mit allen-auf-einmal verbinden und sie befähigen, sich zu artikulieren.
  25. Alle-auf-einmal müssen in der Lage sein, sich Gehör zu verschaffen und zu fordern, dass alle ihre Anliegen positiv und effektiv angegangen werden.
  26. Dieser Prozess ist noch nicht im Gang. Niemand hat je versucht, die Verbindung zu den fast sieben Milliarden Menschen herzustellen.
  27. Das Globale Kooperative Forum ist die institutionelle Form, in der die fast sieben Milliarden sich organisieren können.
  28. Das Anfangsgremium ist das Erste, was nötig ist. Es definiert die Themen und organisiert die Verbindung zur ganzen Menschheit. Dann kann ein effektiver Prozess beginnen, in dessen Verlauf alle in den globalen Dialog eingebunden werden.
  29. Das Internet ist das notwendige Instrument zur Herstellung dieser allseitigen Verbundenheit.
  30. Die ganze Bevölkerung der Erde muss täglich Zugang zu den Websites des Globalen Kooperativen Forums haben und muss dann – auf der Basis eines geordneten und effektiven Kommunikationsprozesses – ihre Angelegenheiten erledigen.
  31. Es ist zu klären, wie das Globale Kooperative Forum zu organisieren ist, damit es sämtliche Anliegen bewältigen kann, mit denen sich die Menschheit als ein Ganzes befassen muss.
  32. Alle vorrangigen Aufgaben müssen klar umrissen werden – und die erforderlichen Vereinbarungen sind zu treffen.
  33. Die Mobilisierung der ganzen Bevölkerung der Erde ist keine merkwürdige Form von Revolution. Sie ist ein geordneter Pro­zess, der dazu dient, die anstehenden Aufgaben zu bewältigen. Es gibt bisher kein Instrument dafür und nicht einmal ein Bewusstsein davon, dass es benötigt wird.
  34. Aber genau darum geht es beim Globalen Kooperativen Forum: Es geht um eine einzigartige und völlig andere Einstellung als bisher, eine klare Ausrichtung auf die immer-schon-bestehende Einheit.
  35. Um das Globale Kooperative Forum zu etablieren, bedarf es »lauterer Krieger«, die die Wahrheit der immer-schon-bestehenden Einheit in die menschliche Sphäre bringen, in der die Wahrheit noch nie wirklich Fuß gefasst hat.
  36. Es ist nicht möglich, zur Einheit in der menschlichen Welt zu »gelangen«. Man muss mit ihr anfangen, von ihr ausgehen. Dann wird der Prozess alles Weitere mit sich bringen.
  37. Das Globale Kooperative Forum muss von der Annahme der immer-schon-bestehenden Einheit ausgehen – und das ist eine völlig andere Art, wie Menschen sich selbst regieren. Diese Form gemeinsamer Selbstregierung hat es noch nie gegeben, da die Menschheit bisher immer in zahllose Individuen und Staaten oder »Stämme« aufgeteilt war.
  38. Die »Stämme« existieren noch und die »Stammes«-Mentalität besteht noch. Aber die »Stämme« vernichten sich auch alle gegenseitig. Die »tribalistische« Welt ist nur noch wie ein totes Gerippe, sie hat sich als nicht lebensfähig erwiesen.
  39. Etwas Neues kann und muss die »tribalistische« Welt ablösen – etwas, das im Kern authentisch ist, das die wesentlichen menschlichen Angelegenheiten verantwortungsbewusst in die Hand nehmen und neue Grundlagen für das menschliche Leben schaffen kann, anstatt endlos zu versuchen, sich in den bestehenden Verhältnissen zu behaupten.
  40. Einheit ist immer schon der Fall und das Alte ist schon zu Ende. Wenn klar wird, dass das, was war, schon vorbei ist, kann große Klarheit entstehen.
  41. Dies ist der »Ground Zero« in der menschlichen Geschichte. Damit ist aber nicht einfach die leere Grube in New York gemeint. Die ganze Welt befindet sich am »Ground Zero«. Die ganze Basis für eine positive menschliche Zivilisation ist völlig vernichtet.
  42. Die immer-schon-bestehende Einheit kann also zur Ausgangs­basis für die Errichtung einer völlig neuen Zivilisation werden, die keine Zivilisation von »Stämmen« ist, sondern eine Zivilisation der gesamten Menschheit.
  43. Die Generation, die gerade erwachsen wird, besitzt große Energie für das, was jetzt zu schaffen ist. Ihre vitale Kraft, ihre allseitige Vernetzung und ihr Impuls, für das Richtige einzustehen, müssen in dem großen Prozess zur Geltung kommen, der jetzt bereits überall auf der Welt zutage tritt.