Nicht-Zwei ist Frieden

Wie alle Menschen gemeinsam eine neue globale Ordnung auf kooperativer Grundlage schaffen können

Die Aufgabe des Globalen Kooperativen Forums

Wie soll das Globale Kooperative Forum zustande kommen ? Wie würde sich eine Ausrichtung auf die immer-schon-bestehende Einheit nicht nur im persönlichen Leben, sondern auch in der Gesellschaft konkret auswirken ? Im ersten Teil, den »Prinzipien für ein Globales Kooperatives Forum«, erläutert Adi Da diese Vision.

Ein Globales Kooperatives Forum, das auf dem Prinzip der immer-schon-bestehenden Einheit beruht, würde alle Menschen auf der Welt repräsentieren und sich mit allen wichtigen Anliegen der ganzen Menschheit befassen. Adi Da verwendet den Ausdruck »alle-auf-einmal«, um die unmittelbare und einzigartige Kraft auszudrücken, die in der Menschheit freigesetzt wird, wenn sie aufwacht und sich ihrer selbst als einer einzigen Familie, eines Kollektivs und »Systems« bewusst wird, das eins mit dem ganzen Erdsystem ist und die Verantwortung dafür trägt.

Das Globale Kooperative Forum wäre eine Institution, die das Prinzip der immer-schon-bestehenden Einheit praktisch umsetzen und dem ganzen Erdsystem seine ursprüngliche Fähigkeit zurückgeben könnte, sich selbst zu korrigieren und zu organisieren. Es könnte die Integrität des Erdsystems auf allen Ebenen wiederherstellen und aufrechterhalten, indem es einen globalen kooperativen Prozess anleitet, durch den sich die Menschheit selbst regiert.

Wie das Globale Kooperative Forum operieren würde, wird zum Teil aus den Prinzipien klar, die Adi Da im ersten Teil (und im weiteren Verlauf) von Nicht-Zwei ist Frieden anspricht. Das Buch ist ein grundlegender Entwurf, der von »moralisch integren Personen« genauer ausgearbeitet werden muss, die in diesem Prozess eine führende Rolle spielen, weil sie – frei von jedem Selbstbild und allem »tribalistischen« Eigennutz – »alle-auf-einmal« zu repräsentieren vermögen.

Adi Da weist darauf hin, dass es keine globale Organisation gibt, die imstande wäre, mit der überaus komplexen jetzigen Weltsituation fertig zu werden, denn das herrschende Paradigma ist noch immer die Durchsetzung separater Eigeninteressen. Jeder will das Beste für sich herausholen und das globale Gemeinwohl (sowohl für die Menschen als auch für die Tiere und Pflanzen und das ganze Erdsystem) wird immer dem Eigennutz untergeordnet.

Die Menschen leiden unter dieser Situation oder nutzen sie aus oder beides. Es ist daher dringend ein Bewusstseinswandel nötig, ein Wechsel von der »tribalistischen« Mentalität zur globalen Verantwortung für das Ganze. Eine neue globale Institution ist erforderlich, die die ganze Menschheit – »alle-auf-einmal« – repräsentiert.

Ein solches Forum würde der Menschheit helfen, sich ihrer selbst als einer einzigen großen Kraft bewusst zu werden – der einzigen Kraft, die imstande ist, eine durchgreifende Änderung zu fordern und durchzusetzen, die alle Faktoren berücksichtigen würde. Der Zweck des Globalen Kooperativen Forums besteht darin, den Rahmen für eine auf Kooperation basierende globale Zivilisation zu schaffen, die die jetzige »Nicht-Zivilisation« ablösen würde, die auf einer ausbeuterischen, konsumorientierten Wirtschaft und den damit verbundenen militärischen Bestrebungen gründet.

Die Arbeitsweise des Globalen Kooperativen Forums

Im Globalen Kooperativen Forum würde jeder Repräsentant die ganze Menschheit vertreten, und nicht einen Teil oder einen Aspekt des Ganzen. Es gäbe daher keine »Fahnen«, Etiketten, Selbstbilder oder partikularen Interessen, die irgendeinen Vertreter beeinflussen könnten. Er würde seine nationale, religiöse, ethnische oder sonstige Identität beiseite lassen und nur als Mensch teilnehmen, der die gesamte Menschheit vertritt. (Damit würde jedoch nicht der Wert solcher Identitäten geleugnet, sondern es wäre nur ein Hinweis, dass die Vertretung persönlicher oder »tribalistischer« Identität im Globalen Kooperativen Forum fehl am Platz ist.) Zudem wären alle Vertreter gleichberechtigt und es gäbe keine Hierarchie.

Die Diskussion würde ausschließlich von der immer-schon-bestehenden Einheit ausgehen – mit anderen Worten, die grundlegende Orientierung wäre keine Suche nach Lösungen, sondern würde sich immer auf die Umsetzung derjenigen Lösungen konzentrieren, die die immer-schon-bestehende Einheit nicht mehr behindern, sondern zur Geltung bringen würden.

Es würde jedoch nicht ausreichen, die Arbeitshypothese der immer-schon-bestehenden Einheit lediglich in die eine oder andere Situation zu »injizieren«. Das chronisch lecke globale Boot lässt sich nicht dadurch seetüchtig machen, dass man es hier und da abdichtet. Wenn das Prinzip der immer-schon-bestehenden Einheit sich wirklich effektiv auswirken soll, muss es zum leitenden Prinzip aller globalen Anliegen werden. Dies ist die Aufgabe des Globalen Kooperativen Forums.