Nicht-Zwei ist Frieden

Wie alle Menschen gemeinsam eine neue globale Ordnung auf kooperativer Grundlage schaffen können

Konkurrenzkampf,
immer-schon-bestehende Einheit
und Selbstmanagement

  1. Die heutige Situation ist von weltweitem Konkurrenzkampf um Güter und Macht bestimmt.
  2. Dieser Kampf ist maßlos und entzieht sich jeder Kontrolle. Es gibt keine Kraft, die für das Ganze eintritt und alles am Wohl des Ganzen ausrichtet.
  3. Dieser Mangel an Kontrolle schadet nicht nur der Umwelt, son­dern allen Bereichen des menschlichen Lebens.
  4. Es gibt kein übergreifendes Prinzip, das Konsumenten in ihrem Drang zu konsumieren so disziplinieren könnte, dass sie nicht das System zerstören, von dem alles Leben abhängt.
  5. Die Vorstellung, Konkurrenzkampf könne irgendwann zu Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit führen, wird idealisiert – und in der Zwischenzeit ist jeder Exzess erlaubt.
  6. Unter bestimmten Bedingungen ist Konkurrenzkampf durchaus in Ordnung und richtet in den großen Systemen, von denen das Leben abhängt, keinen Schaden an. So kann ein sportliches Kräftemessen zum Beispiel die Teilnehmer über die eigenen Begrenzungen hinausgehen und kreativ werden lassen.
  7. Der einzige Konkurrenzkampf, der legitim ist, findet im Rahmen der immer-schon-bestehenden Einheit statt. Doch heute beruht aller Konkurrenzkampf auf der Annahme der Nicht-Einheit.
  8. In Konsumgesellschaften konkurrieren alle Systeme miteinander. Die Konsumenten eines »Stammes« oder einer Gruppe streben danach, die großen Konsumenten zu sein und andere auszubeuten.
  9. Wer herrscht, konsumiert. Die Unterlegenen oder Untergeordneten leben mit wenig oder in Armut.
  10. Alle wollen jetzt ein »schönes Leben« haben und grenzenlos konsumieren. Aber das ist nicht möglich, weil die Erde nicht genügend Ressourcen dafür hat.
  11. Die Regierungen fürchten sich davor, das wirtschaftliche Wachs­tum einzuschränken und die Verschmutzung und Zerstörung der Umwelt zu stoppen. Sie übernehmen in dieser Hinsicht keine Verantwortung.
  12. Während der Amerikanischen Revolution wurde der Aufschrei laut: Steuer ohne Mitsprache ist Tyrannei. Dieser Aufschrei sollte jetzt von der ganzen Menschheit kommen. Alle Regierungen erheben Steuern, vertreten aber nicht in angemessener Weise die Interessen ihrer Bürger.
  13. Die unkontrollierte Nutzung von Mitteln und Ressourcen seitens großer Wirtschaftsunternehmen, die im Prinzip niemandem Rechenschaft schulden, ist ein Teil des Missstands.
  14. Die Regierungen haben Sorge dafür zu tragen, dass es für die Menschen weltweit angemessene Lebensgrundlagen gibt. Aber diese müssen in ein System eingebettet sein, das für Integrität sorgt und keine Exzesse zulässt, die das System zerstören.
  15. Es muss ein Instrument der globalen Kooperation geben, das in den verschiedenen Bereichen der Industrie und Politik die erforderlichen Übergangsmaßnahmen einleitet. Ressourcen aller Art würden dafür eingesetzt werden, nach neuen Methoden und konkreten Lösungsansätzen zu forschen.
  16. Es hat höchste Priorität, die immer-schon-bestehende Einheit in einem Globalen Kooperativen Forum zu institutionalisieren. Nur solch ein Forum könnte alle Themen systemorientiert angehen. Solange es dieses Forum nicht gibt, werden die Probleme sich nicht methodisch lösen lassen.
  17. Jedes Einzelsystem innerhalb des ganzen globalen Systems muss demselben Prinzip folgen: Es muss auf der Basis der immer-schon-bestehenden Einheit operieren und diese durch die Disziplin des Selbstmanagements in der Praxis umsetzen.
  18. Alle Probleme in den verschiedenen Bereichen des mensch­lichen Lebens lassen sich genau anhand der Begriffe »immer-schon-bestehende Einheit« und »Selbstmanagement« analysieren.
  19. Für Wirtschaftsunternehmen und Regierungen bedeutet dies, dass sie – unter ständiger Beachtung des Prinzips der immer-schon-bestehenden Einheit – ihre Vorgehensweise systematisch mit der aller anderen und dem globalen Ganzen abstimmen müssen.
  20. Die Einsicht darin, wie man in Übereinstimmung mit diesem Prinzip lebt und ihm durch Selbstmanagement Ausdruck verleiht, ist die Essenz und die praktische Umsetzung von Weisheit.
  21. Und genau dies fehlt in der Welt. Die Menschen werden mit Propaganda dazu gebracht, an Unterschiede, Gegensätze und Konkurrenzkampf zu glauben.
  22. Immer-schon-bestehende Einheit und Selbstmanage­ment gehören zusammen. Es ist sinnlos, Vorträge über die globale Erwärmung zu halten und zu hoffen, sie dadurch zu stoppen. Und ebenso wenig ist zu erwarten, die bloße Verbreitung der Idee der immer-schon-bestehenden Einheit werde zu Änderungen führen.
  23. Das Prinzip der immer-schon-bestehenden Einheit muss daher zur führenden Kraft werden, die das System effizient steuert. Es muss den »Knüppel aus den Speichen« des Systems herausziehen und Ergebnisse erzielen, die von der Gesamtheit beabsichtigt oder gewünscht sind.
  24. Wenn der Input oder der »Knüppel«, der das Chaos verursacht, beseitigt wird, kann das System die Einheit und das Gleichgewicht der Erdwelt wiederherstellen. Mit anderen Worten, alles, was Chaos und Nicht-Einheit auf der Welt erzeugt, muss durch verantwortungs­bewusste Entscheidungen der ganzen Menschheit eliminiert werden.
  25. Das ganze Tun der Menschen – Industrie und Regierungen eingeschlossen – sollte sich auf dieses Globale Kooperative Forum ausrichten. Dann werden alle Bereiche vernetzt und es wird eine Methode zur Regulierung des ganzen globalen Systems geben.
  26. Dies wäre ein Prozess, der auf Prinzipien beruht, und kein Machtspiel zwischen konkurrierenden Interessengruppen. Konkur­renzkämpfe und Streitigkeiten würden mit den Mitteln dieses größeren notwendigerweise institutionalisierten Systems beseitigt, das in der Lage ist, Exzesse zu verhindern.
  27. Es gibt eine Allumfassende Bewusste Kraft, die Unteilbar, egolos, Akausal und Absolut ist – und alles, was in Erscheinung tritt, ist eine augenscheinliche Modifikation dieser Kraft.
  28. Die Wirklichkeit an sich ist eine immer-schon-bestehende Einheit. Alles, was in Erscheinung tritt, ist daher ein Teil dieser Einheit. Die Dinge sind nicht bloß irgendwie miteinander verbunden, sondern alles tritt in Dem in Erscheinung, Was Unteilbar und aus-sich-heraus Göttlich ist.
  29. Das hat nichts mit Religion zu tun, sondern ist eine Spirituelle Realität. Und es hat auch nichts mit »Stammes«-Unterschieden zu tun und ist kein Gegenstand, über den zu diskutieren wäre, sondern es ist eine durch und durch menschliche Realität. Das, Was Eins und offensichtlich Göttlich ist, Transzendiert alle Religionen und Unterschiede. Und »Es« ist auch selbst von nichts »verschieden«.
  30. Gegenwärtig wissen die Menschen nicht, dass das Prinzip der immer-schon-bestehenden Einheit dasselbe ist wie das Prinzip der Wirklichkeit an sich und dass es deshalb alles Durchdringt. Es ist daher notwendig, die Menschen darin zu unterrichten, dass die immer-schon-bestehende Einheit eine essenzielle Eigenschaft der Wirklichkeit an sich und folglich die wahre Natur der Dinge ist.
  31. Auf dieser Grundlage lässt sich das Selbstmanagement sowohl in das Leben des Einzelnen als auch in jede Form von Vereinigung und Kollektiv einführen.