Nicht-Zwei ist Frieden

Wie alle Menschen gemeinsam eine neue globale Ordnung auf kooperativer Grundlage schaffen können

Die immer-schon-bestehende Einheit

(ein zentraler Begriff in Nicht-Zwei ist Frieden)

Für dieses Buch und Adi Da’s Vision von einem Globalen Kooperativen Forum ist der Begriff »immer-schon-bestehende Einheit« von zentraler Bedeutung. Damit meint er den auf nichts zurückführbaren Zustand des Seins, in dem die Welt und alle Dinge ständig entstehen und vergehen. Dieser Urzustand des Seins ist – ungeachtet der augenscheinlichen Getrenntheit der Geschehnisse in ihm – seinem Wesen nach eins und unteilbar. Dies wird uns verständlich, wenn wir das Meer betrachten, das als eine einzige Wassermasse ein ständig wechselndes Muster einzelner Wellen hervorbringt.

So verstanden, spiegelt sich die immer-schon-bestehende Einheit in jeder Dimension der Welt und des menschlichen Daseins. Seit mehr als hundert Jahren führen uns die Physiker immer deutlicher vor Augen, dass der Kosmos keine bloße Anhäufung getrennter Partikel, sondern ein einheitliches Energiekontinuum ist. Gleichzeitig haben Biologen gezeigt, dass die gesamte menschliche Spezies nahezu die exakt gleiche genetische Struktur besitzt und dass die augenscheinlichen ethnischen Unterschiede ein sehr oberflächliches Phänomen sind.

Adi Da sagt, dass ein klares Bewusstsein von der Wahrheit der immer-schon-bestehenden Einheit die Menschen zu intelligentem gemeinsamem Handeln befähige – einem Handeln, das von der Einheit als immer schon gegeben ausgeht, anstatt dass die Einheit durch das Handeln erst mühsam »hergestellt« werden muss. Mit anderen Worten, die »reale« oder »realistische« Politik unserer Zeit müsse aus der Erkenntnis der wirklichen grundlegenden Situation hervorgehen.

Gleichzeitig weist Adi Da jedoch auch auf das Hindernis hin, das solch intelligentes Handeln vereitelt – das »Ego«. Das Ego beruht auf der falschen Annahme, es gäbe wirklich Getrenntheit. Das Ego schafft und ist »Zweiheit« – das Gefühl von einem »Selbst«, das »anderen« gegenübersteht. Adi Da setzt das Wort »Selbst« immer in Anführungszeichen, wenn er vom getrennten »Selbst« spricht, das nur angenommen wird, aber keine reale Existenz besitzt. Die menschliche Gesellschaft beruht auf dem Ego oder der »Zweiheit« von Subjekt und Objekt. Die immer-schon-bestehende Einheit ist »Nicht-Zwei«. Und »Nicht-Zwei« ist Frieden.